Die Wasserqualität ist einer der wichtigsten Faktoren für den Erfolg in der Hydroponik. Da die Pflanzen in einem hydroponischen System keine Erde haben, aus der sie Nährstoffe ziehen können, ist das Wasser die primäre Quelle für alle lebensnotwendigen Nährstoffe. Eine schlechte Wasserqualität kann das Wachstum der Pflanzen erheblich beeinträchtigen und zu verschiedenen Problemen führen. Hier erfährst du, worauf du achten musst, um die beste Wasserqualität für deine hydroponischen Pflanzen sicherzustellen.
1. pH-Wert:
Der pH-Wert des Wassers beeinflusst, wie gut die Pflanzen die Nährstoffe aufnehmen können. Für die meisten hydroponischen Pflanzen sollte der pH-Wert zwischen 5.5 und 6.5 liegen. Ein zu hoher oder zu niedriger pH-Wert kann zu Nährstoffmängeln führen, selbst wenn genügend Nährstoffe im Wasser vorhanden sind. Es ist daher wichtig, den pH-Wert regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.
2. EC-Wert (Elektrische Leitfähigkeit):
Der EC-Wert gibt an, wie viele gelöste Salze im Wasser vorhanden sind, was wiederum die Konzentration der Nährstoffe widerspiegelt. Der ideale EC-Wert variiert je nach Pflanzenart, liegt aber typischerweise zwischen 1.0 und 2.5 mS/cm. Ein zu hoher EC-Wert kann zu einer Überdüngung führen, während ein zu niedriger EC-Wert auf einen Nährstoffmangel hinweisen kann.
Leitungswasser ist die häufigste Wasserquelle für hydroponische Systeme. Die Qualität des Leitungswassers kann jedoch stark variieren. Es ist wichtig, den pH-Wert und den EC-Wert deines Leitungswassers zu überprüfen. Manchmal ist das Wasser zu hart oder enthält zu viele unerwünschte Mineralien. In solchen Fällen kann ein Wasserfilter oder eine Umkehrosmoseanlage hilfreich sein, um die Wasserqualität zu verbessern.
Brunnenwasser kann variieren und sollte daher auf pH-Wert und EC-Wert getestet werden. Es kann hohe Mengen an Mineralien enthalten, die für die Pflanzen entweder nützlich oder schädlich sein können. Eine regelmäßige Überwachung und gegebenenfalls Anpassung der Wasserqualität ist hier besonders wichtig.
Regenwasser kann eine ausgezeichnete Quelle für hydroponische Systeme sein, da es in der Regel frei von Chlor und anderen Chemikalien ist, die in Leitungswasser vorhanden sein können. Es ist jedoch wichtig, das Regenwasser zu filtern, um Verunreinigungen zu entfernen, die während des Sammelprozesses aufgenommen worden sein könnten.
Die perfekte Grundlage für deine Hydroponik
In der Hydroponik spielt die Wasserqualität eine entscheidende Rolle, da es die einzige Quelle für alle lebensnotwendigen Nährstoffe für die Pflanzen ist. Eine häufige Herausforderung für viele Gärtner ist es, den richtigen EC-Wert (Elektrische Leitfähigkeit) in der Nährlösung zu erreichen, insbesondere wenn das Leitungswasser bereits eine hohe Konzentration an gelösten Salzen aufweist.
In meinem Fall hat das Leitungswasser einen EC-Wert von 250 µS/cm (Mikrosiemens pro Zentimeter). Dieser Wert ist für Leitungswasser durchaus im akzeptablen Bereich, doch in der Hydroponik, insbesondere in der Anzuchtphase von Pflanzen, kann dies problematisch werden. Pflanzen, vor allem in ihrer frühen Wachstumsphase, dürfen nicht zu viel Dünger aufnehmen, da dies zu Wurzelverbrennungen führen kann. Es wird empfohlen, in der Anzuchtphase nur etwa ein Viertel der Düngerkonzentration zu verwenden, die für ausgewachsene Pflanzen benötigt wird.
Angenommen, du strebst für eine ausgewachsene Pflanze einen EC-Wert von 1600 µS/cm an, dann solltest du in der Anzuchtphase nur etwa 400 µS/cm erreichen. Wenn dein Leitungswasser jedoch bereits 250 µS/cm aufweist, bleibt dir nur ein Spielraum von 150 µS/cm für den Dünger. Das ist oft nicht ausreichend, um den Nährstoffbedarf der Jungpflanzen zu decken. Eine zu geringe Nährstoffzufuhr kann das Wachstum verlangsamen und die Pflanze schwächen.
Hier kommt eine Umkehrosmoseanlage ins Spiel. Meine einfache Osmoseanlage filtert das Leitungswasser und reduziert den EC-Wert von 250 µS/cm auf etwa 10 µS/cm. Das ermöglicht es mir, die volle Nährstoffmenge hinzuzufügen, ohne die Gefahr einer Überdüngung oder Wurzelverbrennung. Die Pflanzen können dadurch optimal mit den benötigten Makro- und Mikronährstoffen versorgt werden, wie Stickstoff für die Blattbildung, Phosphor für die Wurzelentwicklung und Kalium für die allgemeine Pflanzenstärkung.
Durch den Einsatz von Osmosewasser kannst du sicherstellen, dass deine Pflanzen immer die optimale Menge an Nährstoffen erhalten, ohne dass unerwünschte Salze aus dem Leitungswasser das Gleichgewicht stören. Dies ist besonders wichtig in der Anzuchtphase, in der junge Pflanzen besonders empfindlich auf Nährstoffungleichgewichte reagieren.
Zusammengefasst: Osmosewasser bietet eine nahezu perfekte Basis für die Nährlösung in der Hydroponik. Es ermöglicht dir, die Nährstoffkonzentration präzise zu steuern und sicherzustellen, dass deine Pflanzen in jeder Wachstumsphase die bestmöglichen Bedingungen vorfinden.
Regelmäßige Überwachung:
Überprüfe den pH- und EC-Wert regelmäßig, um sicherzustellen, dass sie innerhalb des optimalen Bereichs liegen. Es gibt praktische Testkits und digitale Messgeräte, die dir dabei helfen können.
Nährstofflösung anpassen:
Passen die Nährstofflösung basierend auf den Ergebnissen der Wasserqualitätstests an. Dies stellt sicher, dass die Pflanzen immer die richtigen Mengen an Nährstoffen erhalten.
Wassertemperatur kontrollieren:
Die Wassertemperatur sollte idealerweise zwischen 18 und 22 Grad Celsius liegen. Zu hohe Temperaturen können den Sauerstoffgehalt im Wasser reduzieren und das Wachstum schädlicher Bakterien fördern, während zu niedrige Temperaturen das Pflanzenwachstum verlangsamen können.
Vermeidung von Algenwachstum:
Sorge dafür, dass das Wasser nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist, um das Wachstum von Algen zu verhindern. Algen können die Wasserqualität beeinträchtigen und die Pflanzen schädigen.
Regelmäßige Reinigung:
Reinige die Wasserbehälter und das gesamte hydroponische System regelmäßig, um Ablagerungen und Verunreinigungen zu entfernen. Dies hilft, die Wasserqualität auf einem hohen Niveau zu halten.
Indem du diese Aspekte berücksichtigst und regelmäßig überprüfst, kannst du sicherstellen, dass deine hydroponischen Pflanzen stets die beste Wasserqualität erhalten und gesund und kräftig wachsen.
© 2023 - 2024 Frankiesgarten®