Verstehe die Wissenschaft hinter der Nährstoffversorgung und warum mineralischer Dünger nicht unnatürlicher ist als Bodennährstoffe.
Der Begriff „reine Chemie“ wird oft missverstanden. Pflanzen benötigen diese Nährstoffe unabhängig davon, ob sie aus der Erde oder aus einer Nährlösung stammen – für die Pflanze ist das chemisch identisch.
In der Hydroponik erhalten Pflanzen ihre Nährstoffe aus einer exakt abgestimmten Lösung mit allen essenziellen Mineralien, die auch natürlich im Boden vorkommen.
Makronährstoffe:
N, P, K, Ca, Mg, S
Mikronährstoffe:
Fe, Mn, Cu, Zn, Mo, B, Cl, Ni
Exakte Abstimmung auf Pflanzenbedürfnisse
Nährstoffe liegen direkt in gelöster Form vor
Weniger Nährstoffverluste, reduzierte Belastung
Identische Nährstoffe wie in der Natur
| Element | Funktion | Mangelsymptome |
|---|---|---|
| Stickstoff (N) | Blattwachstum, Chlorophyllbildung, Proteinaufbau | Gelbfärbung der Blätter, verlangsamtes Wachstum |
| Phosphor (P) | Energiespeicherung, Wurzelentwicklung, Blütenbildung | Violette/rötliche Blätter, schwache Wurzeln |
| Kalium (K) | Wasserhaushalt, Enzymaktivierung, Fruchtqualität | Braune Blattränder, schwache Stängel |
| Kalzium (Ca) | Zellwandaufbau, Stabilität, pH-Regulation | Blütenendfäule, verkrüppelte Blätter |
| Magnesium (Mg) | Chlorophyllzentrum, Enzymaktivierung | Gelbfärbung zwischen Blattadern |
| Schwefel (S) | Proteinaufbau, Ölbildung, Enzymfunktionen | Gleichmäßige Gelbfärbung, reduziertes Wachstum |
| Element | Funktion | Mangelsymptome |
|---|---|---|
| Eisen (Fe) | Chlorophyllsynthese, Enzymsysteme | Eisenchlorose, gelbe Blätter mit grünen Adern |
| Mangan (Mn) | Photosynthese, Enzymsysteme | Gelbfleckigkeit, Nekrosen |
| Kupfer (Cu) | Enzymsysteme, Ligninsynthese | Welke Blattspitzen, verkrüppeltes Wachstum |
| Zink (Zn) | Hormonproduktion, Enzymsysteme | Zwergwuchs, kleine Blätter |
| Molybdän (Mo) | Stickstoffmetabolismus, Enzymsysteme | Gelbfärbung, verkrüppelte Blätter |
| Bor (B) | Zellwandbildung, Fortpflanzung | Brüchige Stängel, hohle Stellen |
Identische Nährstoffe
Alle Nährstoffe in der Hydroponik sind chemisch identisch mit denen, die Pflanzen aus dem Boden aufnehmen. Es gibt keinen Unterschied auf molekularer Ebene.
Präzise Dosierung
Im Gegensatz zum Boden können alle Nährstoffe exakt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzenart und Wachstumsphase abgestimmt werden.
Damit die Nährstoffe optimal aufgenommen werden, ist die Kontrolle von pH- und EC-Wert entscheidend. Nur so ist gewährleistet, dass alle Elemente pflanzenverfügbar bleiben.
5,5 - 6,5 Optimaler Bereich für Nährstoffaufnahme Außerhalb dieses Bereichs können Nährstoffe blockiert werden
1,2 - 2,8 mS/cm Elektrische Leitfähigkeit zeigt Nährstoffkonzentration Zu hoch = Verbrennung, zu niedrig = Mangel
< 200 ppm Ausgangswasser sollte wenig gelöste Stoffe haben Sauberes Wasser ist Basis für präzise Nährstoffkontrolle
täglich prüfen Werte können sich durch Pflanzenaufnahme ändern Kontinuierliche Überwachung verhindert Probleme
Hydroponik mit mineralischem Dünger ist nicht nur effizient, sondern auch umweltfreundlicher als viele traditionelle Anbaumethoden.
Nein, die verwendeten Nährstoffe sind identisch mit denen aus dem Boden und werden exakt dosiert. Für die Pflanze macht es keinen Unterschied, ob die Nährstoffe aus der Erde oder aus einer Nährlösung stammen – chemisch sind sie vollkommen identisch.
Mineralischer Dünger ist sofort pflanzenverfügbar, organischer muss erst von Mikroorganismen umgesetzt werden. In der Hydroponik ist mineralischer Dünger daher effizienter, da die Nährstoffe direkt aufgenommen werden können.
Nur so bleiben alle Nährstoffe pflanzenverfügbar und Mangelerscheinungen werden vermieden. Bei falschem pH-Wert können bestimmte Nährstoffe blockiert werden, auch wenn sie in der Lösung vorhanden sind.
Alle 1-2 Wochen sollte die Nährlösung komplett gewechselt werden. Bei kleineren Systemen öfter, bei größeren seltener. Regelmäßige EC- und pH-Kontrollen zeigen, wann ein Wechsel nötig ist.
Das hängt von der Wasserqualität ab. Idealerweise sollte das Ausgangswasser weniger als 200 ppm gelöste Stoffe haben. Bei härterem Wasser ist eine Filterung oder Umkehrosmose empfehlenswert.
Nein, Studien zeigen, dass hydroponisch angebaute Pflanzen oft sogar nährstoffreicher sind, da die Nährstoffversorgung optimal kontrolliert werden kann. Die Pflanzen können alle benötigten Mineralien in idealer Konzentration aufnehmen.
Hydroponik ist keine „reine Chemie“ im negativen Sinn, sondern eine fortschrittliche, wissenschaftlich fundierte Methode, um Pflanzen effizient, ressourcenschonend und nachhaltig zu ernähren. Die eingesetzten Nährstoffe sind exakt die gleichen, die jede Pflanze auch in der Erde benötigt – nur eben gezielt und kontrolliert zugeführt.